Reaktion: Trifft es dich, betrifft es dich

Vor einigen Tagen habe ich jetzt auch über meinen Newsletter bekannt gegeben, dass diese Website einen neuen Namen hat. Der Inhalt des Newsletters war ähnlich wie der letzte Blogbeitrag von lebenshungrig. Und danach ist eigentlich das passiert, was ich erwartet habe: Einige haben sich vom Newsletter abgemeldet und andere haben den Rabatt genutzt und Programm und/oder Kurs bestellt.

Reaktion

Doch dann gab es diese eine Reaktion, die ganz anders war.

Per Definition ist eine Reaktion eine Antwort, die durch einen äußeren Reiz hervorgerufen wird.

Und diese Person habe ich scheinbar durch meine Aktion sehr gereizt. Via Mail wurde ich darüber belehrt, dass wir nicht in den USA leben, dass sie dieser englische Name überhaupt nicht anspreche, dass man mich sehr schlecht beraten hätte, dass scheinbar nichts beständig und sie schwer enttäuscht sei.

Meine erste Reaktion darauf war Angst. Die Angst, etwas falsch gemacht zu haben und deshalb abgelehnt zu werden. Körperliches Erstarren und Luftanhalten.

Danach kam die Wut: „Was fällt ihr eigentlich ein…“ Innerliches Brodeln.

All das in einem Sekundenbruchteil. Doch unmittelbar danach eine ruhige Stimme in mir:

Das ist alte Angst und alte Wut.

Ihre Reaktion hat nichts mit dir zu tun und deine Reaktion hat nichts mit ihr zu tun.

Sofort konnte ich meine körperliche Reaktion wahrnehmen: Tiefes Atmen und entspannte Weite. Ein Lächeln. Fertig.

(Selbst)erkenntnis beinhaltet Verständnis für andere

Ehrlich gesagt war ich selbst erstaunt, dass es nicht mal eine Minute gedauert hat, bis ich mit dieser Sache durch war. Früher hätte so etwas Wochen oder Monate gedauert und auch dann wäre eine „Restverletzung“ geblieben. Damals hätte ich auf diese Mail viel extremer reagiert. Entweder indem ich geantwortet hätte, oder indem ich hundertfach in meinem Kopf mögliche Antworten durchgespielt hätte. Und dadurch hätte ich mich hundertfach mit Vergangenem verletzt.

Denn mit diesen Reaktionen hätte ich entweder versucht mich zu rechtfertigen in dem ich meine Entscheidung ausführlichst erklärt hätte. Oder ich hätte versucht zu verletzen, indem ich sarkastisch geantwortet hätte.

Das eine wäre eine Reaktion auf meine Angst gewesen, das andere auf meine Wut.

Heute kann ich diese Person verstehen. Denn offensichtlich sind mir Angst und Wut nicht fremd. Diese Person sehnt sich nach Beständigkeit. Und steht nicht dahinter das Bedürfnis nach Sicherheit? Und wer fühlt sich nicht gerne sicher?

Doch ich habe verinnerlicht, dass nichts und niemand im Außen mir beständig Sicherheit geben kann. Denn das einzig Beständige ist die stetige Veränderung. Die Sicherheit ist in mir. In dem intuitiven Wissen, dass ich die für mich richtige Entscheidung getroffen habe und dass ich nur dadurch auch weiterhin anderen Frauen helfen kann.

Auf welche vergangenen Erfahrungen reagierst du noch heute (innerlich)?

Welche typischen Aktionen von anderen bringen dich schnell „auf die Palme“?

Kannst du erkennen, wie dadurch dein inneres Drama immer wieder hochkocht?

Ist dir bewusst, dass du scheinbar einer Täuschung unterlagst, wenn dich jemand ent-täuscht?

Wenn du etwas erlebst, was dich stark triggert, versuche nicht in den Verteidigungs- oder Verletzungsmodus zu gehen und spontan nach Außen zu reagieren.

Versuche aber auch nicht, zu verdrängen oder zu relativieren.

Gib dir einen Moment Zeit, nach Innen zu gehen.

Nimm deine Gedanken, Gefühle und die Reaktion deines Körpers wahr und setzte dich damit auseinander:

Beruhige dein (Nerven)System in dem du beispielsweise dein Ausatmen bewusst verlängerst und verlangsamst.

Schreibe darüber und/oder rede mit einer Vertrauensperson oder einem Profi.

Finde heraus, was tatsächlich mit dem aktuell Erlebten zu tun hat und was eigentlich alt ist.

Je nach Situation kann es durchaus sinnvoll sein, danach im Außen zu reagieren und beispielsweise Grenzen zu setzen.

Doch der wichtigste Prozess findet in dir selbst und mit dir selbst statt.

Und das macht dich immer unabhängiger vom Außen.

Je unabhängiger du vom Außen und von anderen wirst, umso besser geht es dir.

MIND your mental MEALS :)

MindMuse Simone