Löse dich vom Problem damit die Lösung dich findet

Liebe MindMate,

wie geht es dir gerade?

Was ist los in deinem Kopf und in deinem Körper?

Nun ist mir schon klar, dass du mir nicht antworten kannst. Doch das ist auch gar nicht wichtig. Entscheidend ist, dass du dir einen Moment gibst, um in dich hinein zu horchen, zu sehen und zu spüren.

Nur so kannst du herausfinden wie es dir gerade geht und was du brauchst.

Und nur wenn du weißt was du brauchst,

kannst du es dir auch geben.

Wenn ich in mich hinein höre, blicke und fühle erkenne ich das große Bedürfnis, dir zu schreiben, euch allen zu schreiben.

Denn ich bin sehr froh darüber, eine persönliche Anrede für euch gefunden zu haben. Danach suche ich schon seit Wochen. Früher war es so, dass ich euch einfach mit „Liebe Lebenshungrige“ angeredet habe und das war stimmig für mich. Und ich habe auch darüber nachgedacht, diese Anrede beizubehalten. Aber es passt einfach nicht mehr.

In den vergangenen Blogbeiträgen habe ich die Frauen, die ich aktiv begleite, als Klientin oder Mentee bezeichnet. Doch beide Begriffe fühlen sich nicht richtig an – klingen für mich so professionell distanziert – und sie schließen außerdem diejenigen von euch aus, die ich nicht persönlich begleite.

Da ich weiß, dass ich diese Dinge nicht erzwingen kann, habe ich quasi dem Universum den Auftrag gegeben, eine passende Anrede zu finden. Und das, was hier vielleicht etwas esoterisch klingt, bedeutet die simple Akzeptanz der Tatsache, dass ich mit meinem Kopf gerade keine Lösung finde und mir deshalb wünsche, von der Lösung gefunden zu werden.

Und das ist gestern passiert.

Ich bin gerade erkältet und habe den gestrigen Tag im Bett verbracht. Letzte Woche war sehr viel los und ich bin aus diversen Gründen etwas über meine Grenzen gegangen. Ich habe das bewusst getan. Bewusst heißt, dass ich körperlich gespürt habe, dass ich zu wenig Schlaf und Ruhe hatte, ich mich aber klar dafür entschieden habe, weil mir die Alternative nicht geschmeckt hat. Und mir war bewusst, dass mein Körper möglicherweise diese Grenzüberschreitung zum Ausdruck bringen würde. Das hat er durch das krank werden getan. Und auch das habe ich akzeptiert und mich ins Bett gelegt.

Es ist für mich faszinierend, wie sehr unser gesamtes (Nerven)System über unseren Körper mit uns kommuniziert. Und es ist erschreckend, wie sehr viele von uns verlernt haben, zuzuhören und welche Konsequenzen das hat.

Doch wir können wieder lernen, diese Körperkommunikation wert zu schätzen. Es lebt sich so viel leichter, wenn wir in unserer Mitte sind, uns selbst in der Tiefe erleben, wenn unser System in Balance ist. Und unser Körper ist der Seismograf.

Doch um Erschütterungen zu spüren,

müssen wir uns über unseren Körper selbst spüren.

Denn ansonsten ist die Gefahr groß, dass wir von einem Erdbeben überrascht werden. Diese Erdbeben äußern sich dann möglicherweise durch Rückfälle in Kompensationsmethoden wie Essstörungen, durch Depression oder Burn Out, oder durch extreme Ängste.

Doch wenn wir bereit sind, nach dem „kleinen Stress“ – der sich nicht immer vermeiden lässt – sobald wie möglich für Ausgleich zu sorgen, ersparen wir uns den „großen Stress“.

Deshalb hadere ich heute nicht mehr mit meinem Körper, sonder ich höre auf ihn. Und damit fahre ich so viel besser als früher. Während ich also im Bett gelegen habe und häkelnd einen Psychothriller anschaute, war das Wort „Mate“ plötzlich in meinem Mind.

Lösungen kommen zu uns, wenn wir entspannt sind

und nicht, wenn wir angespannt nach ihnen suchen.

Und genau so wie „Mind“ ist es für mich der perfekte Begriff für das, um was es mir geht. Ja, es ist ein englisches Wort und kein deutsches. Aber genau das ist es, was es passender macht. Denn es hat eine größere Bandbreite und gibt uns mehr Interpretationsraum.

Das beste Beispiel hierfür ist für mich der Begriff „Gott“. Welches Bild und welche Gedanken und Gefühle entstehen unmittelbar in dir, wenn du dieses Wort hörst? Ohne es zu wollen verbinde ich damit die Bibel, die ausschließlich von Männern geschrieben wurde und die viele Grausamkeiten enthält. Ich verbinde damit die Kollision von Religion und Wissenschaft. Dann gibt es noch die Institution Kirche. Und da ist dieser allmächtige, alte Mann mit Bart. Kurz und gut: Was ich mit dem Begriff „Gott“ verknüpfe ist nicht unbedingt positiv. Das kann bei dir ganz anders sein. Doch die meisten von uns haben ein relativ festes Konzept zu diesem Begriff.

Mein Gottes-Konzept hat mich als Jugendliche in ein Dilemma gestürzt. Und diese Unlösbarkeit hat dazu beigetragen dass ich begann, meinen Körper zu (m)einem Gottesersatz zu machen…

Doch auf meinem Weg durfte ich erfahren, dass Spiritualität nicht Religion bedeutet muss. Und irgendwann erlaubte ich mir, aus den genannten Gründen den Begriff „Gott“ durch „Divine“ zu ersetzten. Divine klingt weiblicher, ist nicht so recht greifbar und irgendwie magisch für mich. Übersetzt wird „Divine“ beispielsweise mit göttlich, traumhaft, himmlisch, heilig, fantastisch, prophezeien, erahnen, weissagen, oder Geistliche(r). Das Konzept des Begriffes „Divine“ ist für mich positiv besetzt, ist offener und erzeugt deshalb keinerlei  Zweifel oder Widerstände in mir.

Den Begriff „Mate“ kann ich genau so offen und positiv annehmen. Er bedeutet – in Verbindung mit Mind – gleichzeitig Seelenverwandte, Geistesgenossin und Gedächtniskünstlerin – und für sich alleine: Partnerin, Freundin, Begleiterin, Kameradin oder Gefährtin.

Und ich hoffe, dass du dich in diesem „Interpretations(spiel)raum“

willkommen, wohl und wichtig fühlst!

Loslassen ist die Lösung

Eigentlich beschreibe ich hier den Prozess des Loslassens. Das kann das Loslassen von limitierenden Konzepten sein oder das Loslassen von sogenannten Problemen. Und Loslassen beginnt immer mit da sein lassen, mit Akzeptanz. Und etwas akzeptieren bedeutet nicht, zu resignieren. Denn Resignation – im Sinne von Aufgeben – heißt, die aktuelle Situation in die Zukunft zu projizieren: „Ich habe ein Problem und ich werde es immer haben.“

Akzeptanz bedeutet schlicht und ergreifend das Anerkennen dessen, was jetzt gerade ist:

Ich habe ein Problem und ich wünsche mir eine Lösung.

Was du dir wahrscheinlich viel häufiger innerlich sagst, ist: „Ich habe ein Problem und ich muss sofort eine Lösung finden!“ Damit machst du letztlich deinen Kopf, deinen Mind, zu einem Gottesersatz und das kann nur in Überforderung enden.

Denn was erzeugt dieser Satz in deinem Kopf und in deinem Körper?

Negative, altbekannte Gedankenspiralen und eine individuelle Kombination aus Enge, Kälte, Schwere, Druck und Anspannung, oder?

Und hier schließt sich der Kreis dieses Blogbeitrags: Die negativen Gedankenkreise kannst du mit Hilfe deines Körpers verlassen in dem du bewusst für Entspannung sorgst, etwas anderes tust und dem Universum/Gott/Natur/Divine/… die Lösung überlässt und bereit dafür bist, sie auch „openminded“ zu empfangen.

Auch hier geht es letztlich um das Anerkennen der eigenen Grenzen: Egal wie sehr ich mich anstrenge, ich finde gerade keine Lösung oder Antwort.

Was wäre, wenn ich mich nicht mehr so anstrenge?

Ich jedenfalls lege mich jetzt wieder ins Bett und widme mich erneut der Häkelei und dem nächsten Psychothriller.

MIND your mental MEALS.

MindMuse Simone