Preis wert?

Samstagnacht habe ich unseren jüngeren Sohn von einer öffentlichen Party abgeholt. Kaum saß er im Auto, lamentierte er: „Jetzt bin ich endlich 16 und heute wollte kein Mensch meinen Ausweis sehen!“ „Naja“, erwiderte ich grinsend „erstens bist du während der letzten Wochen gewachsen und zweitens weißt du, dass du 16 bist und hast deshalb automatisch ein anderes Auftreten als bisher.“

Und noch während ich so schlau daher redete, erkannte ich, dass genau diese Tatsache die Antwort auf eine Frage war, die ich mir selbst zuvor gestellt hatte.

Stick with me.

Nachdem ich den Artikel über Gefühle veröffentlicht hatte, wurde mir bewusst, dass mein SelbstErlebnisKurs SAFE SOMA sehr gut zu diesem Thema passt. Und ich nahm interessiert wahr, dass ich zögerte, den Kurs zu erwähnen und zu verlinken. Danach fiel mir auf, dass ich schon mehrere Artikel lang darauf verzichtet hatte. „Hm. Interessant, warum ist das so, der Kurs ist doch wirklich gut?“ fragte ich mich.

Samstagnacht bekam ich die Antwort: „Es ist so, weil ich nicht wirklich hinter dem Preis für SAFE SOMA stehe und deshalb nicht das entsprechende Auftreten haben kann.“

Im Laufe des Sonntags habe ich mir das Ganze dann noch mal näher angeschaut:

Generell gibt es – meiner Ansicht nach – das weitverbreitete Phänomen im Internet, dass Online-Kurse usw. (deutlich) teurer sind, als beispielsweise Bücher. Und das kann ja durchaus gerechtfertigt sein. Vor allem dann, wenn Kurse (zusätzlich) Videos und Audios, etc., beinhalten. Doch auch dieses Argument kann doch nur dann zählen, wenn die Qualität der Inhalte den Preis rechtfertigt. Und das ist ganz häufig nicht der Fall.

Mir selbst ist es schon passiert, dass ich kostenlose Inhalte, wie beispielsweise Videos, Blogposts oder Podcasts von jemandem konsumiert habe. Und weil mir die kostenlosen Inhalte zugesagt haben, habe ich mir dann einen Kurs gekauft, von dem ich enttäuscht war. Denn der Inhalt rechtfertigte, im Vergleich zum kostenlosen Content, nicht den aufgerufenen Preis. Mir ist schon klar, dass das mein subjektives Empfinden ist. Doch es hat dazu geführt, dass ich insgesamt weniger und seltener Kurse kaufe.

Hierzu habe ich ein konkretes Beispiel: Es gibt eine Bloggerin, deren Beiträge ich gerne und regelmäßig gelesen habe. Als ich sah, dass sie mehrere Online-Kurse anbietet, habe ich mir diese Angebote angeschaut. Alle ihre Kurse haben eine Laufzeit von 100 Tagen. Und die Inhalte bestehen ausschließlich aus kurzen Impulsen und Fragen. Mit anderen Worten: Die Teilnehmer drucken sich die Impulse selbst aus und beantworten täglich schreibend eine Frage. So weit, so wunderbar.

Denn das schriftliche Beantworten von guten Fragen ist eine einfache und hocheffiziente Möglichkeit, um sich mit Themen auseinander zu setzen. Doch dann habe ich den Preis gesehen. Jeder Kurs kostet 130 USD. Und es kam noch besser. Denn im Q&A-Bereich wurde die Frage beantwortet, warum der Kurs angeblich so „billig“ sei. Die Antwort lautete: „Weil auf die Produktion aufwendiger Videos verzichtet wurde.“

Und spätestens an dieser Stelle war ich raus. Denn mein Mind sagte: „Okay, weil auf die aufwendige und in diesem Fall überflüssige Produktion von Videos verzichtet wurde, soll ich für Inhalte, die bequem in ein Buch für höchstens 30,00 USD passen würden, jetzt 130 USD zahlen und das auch noch als günstig empfinden?“ Das einzige, was ich als billig wahrnahm, war diese Masche. Und deshalb konsumiere ich jetzt auch die kostenlosen Inhalte nicht mehr, denn das Ganze hat so einen schlechten Beigeschmack.

Weil ich weiß, was es bedeutet einen Kurs zu kreieren und weil ich weiß, wie viel Zeit in kostenlose Inhalte wie Blogbeiträge fließt und weil ich diesen kostenlosen Inhalt schätzte, wäre ich gerne bereit gewesen, 40,00 oder 50,00 USD für einen Kurs zu bezahlen. Von mir aus auch 60,00 USD. Aber definitiv keine 130 USD, die mir dann auch noch als günstig verkauft werden sollen.

Ich glaube, dass viele Online-Kurse überteuert sind, weil die meisten „Online-Marketing-Experten“ damit argumentieren, dass „Kunden angeblich eher teuer als billig kaufen, weil teuer für Qualität steht“. Und weil man dann als Anbieter in Summe weniger verkaufen muss, um einen gewissen Umsatz zu generieren. Das führt sehr häufig dazu, dass Neulinge sich sofort „Experten“ nennen und exorbitante Preise für ihre „Premium“- Kurse und/oder Coachings aufrufen. Doch ein sehr hoher Preis steht eben nicht automatisch für sehr hohe Qualität.

Nun bin ich weder ein Neuling, noch glaube ich, dass meine Preise jemals exorbitant waren. Doch ich habe SAFE SOMA einen günstigeren Preis verpasst. Und zwar nur deshalb, weil ich jetzt voller Überzeugung sagen kann: SAFE SOMA ist preiswert im Sinne von: Dieser Kurs ist definitiv seinen Preis wert!

Bei der Preisfindung hat mir folgende Überlegung geholfen: Wie hättest du die Inhalte dieses Kurses offline anbieten können und was hätte das gekostet? Antwort: Ein Buch (entspricht dem schriftlichen Material) und eine CD (entspricht dem Audio-Material). Beides zusammen würde ca. 25,00 bis 30,00 Euro kosten. Und genau das kostet SAFE SOMA jetzt: 30,00 Euro regulär und 24,00 Euro – also 20 % weniger – ermäßigt.

Ein weiteres Argument für extrem hochpreisige Angebote ist die angebliche Korrelation zwischen Selbstbewusstsein und Preis. Anders gesagt: Wer extreme Preise aufruft, ist (angeblich) extrem selbstbewusst. Vielleicht ist er aber auch nur extrem unverschämt, realitätsfern und/oder faul? Oder möglicherweise ist er einfach nur dem Rat von Online-Marketing-Gurus gefolgt.

Ich jedenfalls habe endgültig begriffen, dass ich mich mit meinen Preisen wohlfühlen muss. Und das kann ich nur, wenn ich sie mir selbst auch logisch erklären kann.

MindMuse Simone

P.S.: Oder sollte ich vielleicht doch noch eine Premium-Ausbildung zur „zertifizierten Mind-Mentorin der neuen Zeit“ anbieten, durch die du in kürzester Zeit extrem berühmt und stinkreich wirst? Und das für nur 33.333,00 Euro! Ironie off. Schnappszahlen sind übrigens auch gerne gesehen in der „psychologischen und spirituellen“ Preisgestaltung…