What’s on my mind
Sommerferien.
Deshalb stehe ich nicht – wie gewohnt – um 6.00 h auf, sondern ich schlafe aus. Und wenn ich wach werde, heute war das gegen 7.20 h, braue ich mir erst mal einen Latte Macchiatto, mit dem ich dann auch gleich wieder ins Bett gehe und es mir gemütlich mache. Während ich also meine italienische Köstlichkeit geschlürft habe, kam mir etwas in den Sinn. Es war eine dieser Einfälle, die wiederholt in meinem Mind auftauchen.
Die Idee ist, öfter spontan hier auf MindMeals zu schreiben. Okay, das ist keine bahnbrechende Sache. Und doch, seit ich gar nicht mehr aktiv in den sozialen Medien bin – und somit keine kürzeren, relativ spontanen Texte mehr poste – fehlt mir etwas. Und vielleicht ist es ja so, dass auch euch diese “tagebuchähnlichen” Texte interessieren. Deshalb habe ich beschlossen, es einfach mal auszuprobieren.
Als ich über das Setting nachgedacht habe, war mir sofort klar, dass ich es nicht zu kompliziert und komplex machen darf. Denn dann wird es zu aufwendig und der Effekt des Spontanen geht verloren. Deshalb werde ich diese Texte, die durch die Frage “What’s on my mind?” inspiriert sind, in einem durchschreiben und mit einem selbstgemachten Foto versehen. Ich weiß, dass einige von euch mein Denglisch nicht mögen. Doch ich wähle bei solchen Entscheidungen immer die Sprache, die für mich am besten ausdrückt, worum es geht.
Und “what is on my mind” kann man sowohl mit “was ich auf dem Herzen habe”, als auch mit “was ich denke”, “was mich beschäftigt” oder “was mich bewegt” übersetzten. Englisch ist in diesem Fall vielschichtiger und allumfassender. Übrigens werde ich euch nicht extra via MindMail über einen neuen Artikel in dieser Kategorie “My Mind” informieren. Denn ich möchte euch nicht mit Mails bombardieren, falls ich tatsächlich häufiger posten werde.
Aktuell versuche ich, euch möglichst einen Newsletter pro Woche zu schicken. Doch auch das ist eine Herausforderung. Denn einerseits bedeutet das eine gewisse Regelmäßigkeit, die ich so bisher noch nicht hatte. Und andererseits heißt das, dass sich nach jeder MindMail einige vom Newsletter abmelden. Das kann ich zwar gut verstehen, denn ich verhalte mich genau so, wenn mich etwas nicht (mehr) interessiert. Und doch ist es auch etwas frustrierend. Um so schöner, dass ich jetzt auch wieder häufiger Mails von euch bekomme. Manche bedanken sich einfach mal, andere haben konkretere Anliegen.
Und letzte Woche habe ich euch um Themenvorschläge für das MindMagazine gebeten. Einige haben mir ihre Vorschläge und Fragen geschickt, ihre aktuelle Situation geschildert. Meistens geht es um (unkontrolliertes) Essverhalten, um Scham und Angst, um den Wunsch, Grenzen zu setzen und es nicht zu können, um Veränderungen, die schwerfallen. Und ich kann euch nur sagen: I feel you!!!
Ich fühle das wirklich. Weil ich es von mir kenne. Es ist für mich selbst noch immer faszinierend, wie sehr ich mich in diese Situationen einfühlen kann, wie vertraut sie mir sind, obwohl einige davon – wie beispielsweise Essprobleme – schon so lange nicht mehr zu meinem eigenen ErLeben gehören. Manchmal wünsche ich mir, ich könnte euch meine Erfahrung, meine heutige Sicht auf die Dinge, mein Denken und Handeln, implantieren, um euch den Weg dahin zu ersparen. Doch das geht leider (noch?) nicht.
Was geht – und was ich aktuell ja auch mache, ist – ein neues Selbsthilfeprogramm zu erstellen. Ehrlich gesagt bin ich vor einiger Zeit nicht davon ausgegangen, dass ich das noch mal mache. Doch es ist nicht das Thema Essstörungen an sich, was ich leid gewesen bin, sondern meinen Umgang damit. Ich selbst habe mich zu häufig auf ein Thema reduziert, was in meinem Leben nicht mehr stattfindet. Die Trennung von dem Begriff “lebenshungrig” war deshalb wichtig und hat letztlich dazu geführt, dass ich an diesem neuen Programm arbeite. Ein Programm, das tiefer in die Essproblematik eintaucht, als alle Versionen davor.
Und das Erstellen dieses Programms ist wirklich Arbeit für mich, nicht nur zeitlich. Gerade bin ich dabei, eine erste Version zu schreiben. Die Kunst ist, dafür nicht zu lange zu brauchen und mich nicht in Details zu verlieren. Denn wenn ich das mache, brauche ich für einzelne Themen zu lange. Und dann vergesse ich, was – und was nicht – ich bereits woanders geschrieben habe.
Dieser Prozess ist ein bisschen so wie das Bauen eines Hauses. Man erstell ja auch zuerst den kompletten Rohbau und baut anschließend die einzelnen Räume aus. Und wenn ich beim Schreiben zu sehr ins Detail gehe, ist das so, als würde ich Zimmer für Zimmer fertigstellen und aneinander bauen. Und dann kann es passieren, dass das Gesamtkonstrukt am Ende nicht so recht zusammen passt.
Aktuell stelle ich mir mehrmals täglich einen Timer von 50 Minuten und dann schreibe ich los. Das Anfangen ist meine große Hürde. Wenn ich erst mal drin bin, klappt es meistens gut. Und ich bin selbst erstaunt, was mir dann so einfällt und wie es flutscht.
Schauen wir mal, wie es weiter läuft und ob ich euch in diesem neuen Format zukünftig auf dem Laufenden halten werde. Und ob euch überhaupt interessiert, what’s on my mind.
MindMuse Simone