Wonach wir wirklich hungern
Ist dir bewusst, dass du nicht wirklich nach einem bestimmten Aussehen oder Gewicht hungerst?
Eine wichtige Frage auf dem Genesungsweg “Raus aus den (Ess)Problemen, rein ins satte Leben” lautet also:
Warum fällt es dir so schwer, deinen individuellen Hunger nach Leben zu stillen und ganz du selbst zu sein?
Es fällt dir so schwer, weil du glaubst, dass du – so wie du bist – nicht gut genug bist.
Und warum ist das so?
Weil du in deiner Kindheit/Vergangenheit mehrmals die Erfahrung gemacht hast, dass dein Denken und Fühlen nicht in Ordnung ist. Und bei dir ist angekommen: Ich bin nicht in Ordnung. Doch nicht du bist falsch, du bist falsch behandelt worden. Und dann hast du mehr und mehr angefangen, dich selbst genau so falsch zu behandeln.
Du glaubst, eine andere sein zu müssen um in Ordnung sein zu können.
Vielleicht schreibst du dir mal auf, an welche Situationen in deiner Kindheit du dich erinnerst, die deine Angst, deine Wut und deine Scham genährt haben. Und welche Erfahrungen hast du gemacht, falls du diese Gefühle ausgedrückt hast? Dadurch verstehst du besser, warum du gelernt hast, diese Emotionen zu unterdrücken.
Und dann schreibe mal auf, wie du selbst heute diese Gefühle einerseits nährst und andererseits unterdrückst. Den Genesungsweg gehen bedeutet, diese Gefühle einerseits immer weniger zu füttern und andererseits – wenn sie denn da sind – immer mehr auszudrücken.
Wie du sie ausdrücken kannst?
Durch alles, was körperlichen Druck abbaut: Atemübungen, tanzen, singen, in ein Kissen brüllen, einen langen Spaziergang, auf ein Kissen einschlagen, Yoga… Sobald du körperliche Entspannung spürst, entspannt sich auch dein Kopf und er kann dir automatisch gesündere Denk-Wege aufzeigen. Denn dann bist du nicht mehr so emotionsgeladen und kannst objektiver denken.