Steffis Weg raus aus der Essstörung, rein ins Leben Teil 8: Hör auf, dich ständig zu vergleichen!

Jedes Mal wenn ich mich dabei erwische, mich mit jemand anderem zu vergleichen, muss ich an diesen Ausschnitt aus einem Buddha – Lehrbuch denken: „ Stellen Sie sich vor, Sie joggen gerade in aller Ruhe allein und zufrieden auf einem Waldweg, da biegt ein Athlet um die Ecke und sprintet leichtfüßig an Ihnen vorbei – schon fühlen Sie sich wie ein verrostetes Fahrrad.“ Das beschreibt haargenau, was passiert wenn wir uns mit anderen Menschen vergleichen. Wir haben uns vorher vielleicht pudelwohl in unserer Haut gefühlt, aber nach dem Body – Scan der langbeinigen Blondine in den Markenklamotten die gerade mit Ihrem Freund an uns vorbeistolziert ist, fühlen wir uns wie ein Häufchen Elend. Der Zweifel ist ein Nagetier mit scharfen Zähnen und bringt das Selbstwertgefühl schnell zum Bröckeln, reißt Wunden, die schwer heilen. Sehe ich gut aus? Darf ich sein, wie ich bin? Diese Gedanken sind kontraproduktiv und bringen nur Schlechtes. Wir müssen lernen, uns selbst so anzunehmen wie wir sind. Ich weiß, das ist einfacher gesagt als getan. Ich selber habe zu mindestens schon mal akzeptiert, dass dies für mich ein langer Prozess sein wird. Ich weiß, dass ich mich immer wieder mit schlankeren und hübscheren Frauen vergleichen werden. Mit viel Achtsamkeit habe ich aber mittlerweile gelernt, dieses Vergleichen aktiv wahrzunehmen. „Da bist du ja, dich kenne ich schon, du hast mir noch nie gut getan. Ich schenke dir keine weitere Aufmerksamkeit. Jeder Gedanke, den ich auf dich verwende, ist vergeudet.“Trotzdem fühle ich mich nach dem selbstzerstörerischen Vergleich – Spiel oft komisch und unwohl, kann aber nicht so recht deuten warum. Mir hilft es besonders, im Nachhinein mit jemandem darüber zu reden oder zu schreiben. Gerade in so einem Moment ist es für mich wichtig, Steffi – Zeit zu nehmen und mich intensiv um mich selber zu kümmern. Anstatt mit Freunden auszugehen bleibe ich an einem solchen Tag lieber alleine daheim und kuschele mich mit einer warmen Tasse Tee ins Bett und lese ein gutes Buch. Oder ich zünde ein paar Kerzen an und benutze meine Trockenbürste um mich fünf Minuten intensiv mit meinem Körper auseinander zu setzen. Vergleicht ihr euch auch oft? Und wie geht ihr damit um?