Warum gesundes Abnehmen inneres Gleichgewicht voraussetzt

„Dick wird man meistens nicht vom vielen Essen, sondern von Diäten. Wer Diät hält, folgt irgendeinem Programm, das sich irgendjemand ausgedacht hat. Die eigenen Bedürfnisse, die Signale des Körpers werden dabei überhört. Wer Gewichtsprobleme bewältigen will, sollte umdenken und sich auf die eigene Lebensweise konzentrieren.“ Diese Worte könnten von mir stammen, tun sie aber nicht. Sie stammen von der Psychotherapeutin und Erfolgsautorin Julia Onken, deren beiden Bücher Vatermänner und Rabentöchter ich euch bereits wärmstens ans Herz gelegt habe. In ihrem Buch Zurück ins Gleichgewicht. Vom Abnehmen und über das Glück, das eigene Maß zu finden beschreibt Julia Onken ihren eigenen Leidensweg mit dem Thema Abnehmen. Nach ihrer jahrelangen Odyssee beschloss sie, sich mit anderen Frauen – quer durch alle Berufsgruppen – auszutauschen, die bereit waren, offen über ihre Erlebnisse und Erfahrungen rund um das Thema Abnehmen zu sprechen. Einzige Voraussetzung für die Teilnahme übergewichtiger Frauen an der Austauschgruppe war, dass sie bereit dazu waren, den Versuch abzunehmen vorläufig einstellten. „Diese Klausel war mir deshalb wichtig, weil ich mit mir selbst interessante Erfahrungen gemacht hatte. Wenn das Gehirn von der Intention beherrscht wird, abnehmen zu müssen oder zu wollen, ist die gesamte Wahrnehmung bereits gestört. Es findet eine Fixierung auf das Essen statt, die alle anderen Überlegungen zunichte macht.“ Wie die regelmäßigen Leserinnen unter euch wissen, ist der Satz: „Das Essen ist nicht das Problem bei Essstörungen“ eine meiner Grundüberzeugungen. Daraus folgt, dass man nicht gesund abnehmen kann, wenn man sich nur mit seinem Essen bzw. der aktuellen Trend-Diät beschäftigt. Viele der essgestörten Frauen, die abnehmen wollen, haben ein verzerrte Körperwahrnehmung und sie müssten gar nicht abnehmen. Diejenigen Frauen, die unter Binge Eating leiden und tatsächlich Übergewicht haben, werden an jeder Diät scheitern. Julia Onken hat drei parallel laufende Gruppen mit insgesamt 26 Frauen über zwei Jahre lang geleitet und sie ist zu folgenden Ergebnissen gelangt:

Wer Diät hält, hat den Kontakt zu sich bereits verloren.

Wer Diät hält, hat das Vertrauen in seine eigene Körperintelligenz verloren.

Wer Diät hält, ist bereit, sich an Diktate zu halten, die fremde Menschen zusammengestellt haben.

Wer Diät hält, hat sich von der eigenen Denkfähigkeit abgemeldet.

Wer an eine Diät glaubt, hat den Glauben an die in jedem Menschen innewohnende Intelligenz verloren.

Wer Diät hält, verliert seine Selbstachtung.

Wer Diät hält, arbeitet systematisch an seiner eigenen Selbstentwertung.

Wer Diät hält, ist bereit, einen Krieg gegen sich selbst zu führen und begibt sich in Gefahr, diesen Krieg zu verlieren.

Wer Diät hält, liebt sich selbst nicht – und wer sich selbst nicht liebt, kann auch andere nicht lieben.

Dass Diäten tatsächlich nicht beim Abnehmen helfen, fanden die Frauen sehr schnell heraus: Alle begannen zu einem Zeitpunkt in ihrem Leben mit einer Diät, an dem sie eigentlich Normalgewichtig waren aber meinten, abnehmen zu müssen… Was diese mutigen Frauen sonst noch herausfanden und wie sie damit umgegangen sind, lest ihr am besten selbst hier nach: Zurück ins Gleichgewicht. Vom Abnehmen und über das Glück, das eigene Maß zu finden (Affiliate-Link zu Amazon.de) Mein Fazit ist, dass die Frauen letztlich die gleiche Erfahrung gemacht haben wie ich: Wer gesund sein will, sollte sich nicht mit dem Abnehmen – also mit dem Außen – beschäftigen, sondern mit seinem Innenleben. Es ist nicht unser Körper, mit dem etwas nicht stimmt, es ist unser Denken. Wir glauben, dass unser Körper das Problem ist und Dünnsein all unsere Probleme löst. Aber auch das „idealste Gewicht der Welt“ macht uns weder glücklich noch zufrieden, solange wir kein inneres Gleichgewicht haben. Die alles entscheidende Frage lautet nicht: Wie kann ich schnell und dauerhaft abnehmen? Sie lautet: Wer bin ich und was brauche und will ich wirklich??? Nur wenn eine Frau sich mit den Antworten auf diese Fragen ehrlich und kontinuierlich beschäftigt, wird sie – falls tatsächlich nötig – auch dauerhaft abnehmen können.

Wie siehst du das?

lebenshungrige Grüße

Simone