Geldsorgen, Schuldgefühle und Bulimie

Bulimie entsteht u. a. durch ein scheinbares individuelles körperliches Defizit „Ich bin zu dick“ und richtet langfristig körperliche Schäden an. Ein weiterer Entstehungsgrund für Essstörungen sind psychische Probleme und die Bulimie selbst führt zu einer Vertiefung dieser Probleme, wenn wir uns nicht damit auseinandersetzen. So weit – so bekannt – und so paradox, dieser Teufelskreis.

 Geldsorgen

Körperliche und psychische Schäden sind aber nur ein Teil der Bulimie. Denn sie richtet – wie keine andere Essstörung – auch finanzielle Schäden an. Denn je nach dem, wie viele Fressanfälle eine Frau mit Bulimie hat, kostet die Beschaffung der entsprechenden Menge Lebensmittel sehr viel Geld. Und hier treffen wir auf einen weiteren Teufelskreis:

 Schuldgefühle

Schuldgefühle zu haben ist für Frauen mit Bulimie so selbstverständlich wie das Atmen. Wir fühlen uns schuldig, weil wir scheinbar zu dick und disziplinlos sind, wir fühlen uns schuldig, weil wir Bulimie haben und nicht damit aufhören können, wir fühlen uns schuldig, weil wir uns und andere schädigen, wir fühlen uns schuldig, weil die Bulimie Geld kostet und weil evtl. andere Menschen (unsere Eltern, Beschaffungskriminalität,…) dieses Geld erwirtschaftet haben und wir uns wünschen, es anders einsetzen (lassen) zu können.

Geld – jenseits des Essproblems

Wir glauben, dass wir – wenn wir keine Bulimie hätten – gut mit Geld umgehen könnten. Genauso, wie wir glauben, dass wir – wenn wir Modelmaße hätten – gut mit unserem Leben umgehen könnten. Aber ist das wirklich so?

Wie wäre es ohne?

Viele Frauen die Bulimie haben, wären auch ohne genau so pleite, wie sie es jetzt gerade sind. Denn solche Frauen gehen generell mit all ihren Ressourcen zu verschwenderisch um. Sie geben zu viel ihrer Aufmerksamkeit, Zeit und Gefühle für andere Menschen und Dinge. Diese Frauen brauchen nicht noch mehr Geld, sie brauchen Anerkennung und Liebe. Und zwar in erster Linie von sich selbst.

Dann gibt es auch noch die Kategorie von Frauen, die ihr Geld nicht genießen können. Diese Frauen können meist weder ihre Arbeit, noch ihre Beziehungen oder Möglichkeiten die sie haben, genießen. Diese Frauen brauchen Sicherheit. Und zwar hauptsächlich innere Sicherheit, die sie sich nur selbst geben können.

Bulimie und Geldsorgen, wie ist das bei dir?

lebenshungrige Grüße

Simone

P.S.: Falls du dir dein Verhältnis zu Geld generell mal anschauen möchtest, empfehle ich dir das Buch Nimm das Geld und freu dich dran: Wie Sie ein gutes Verhältnis zu Geld bekommen (Affiliate-Link zu Amazon.de) von Dr. Petra Bock.