Wie uns die Körperwahrnehmungsstörung eines Models triggern kann

Mädchen und Frauen mit Essstörungen haben fast alle eine Körperwahrnehmungsstörung. D. h. zum Beispiel, dass sie sich selbst trotz Untergewicht als zu dick wahrnehmen.

Kaum ein Blogpost hat bei euch so viel Reaktionen hervorgerufen wie „Die meisten Frauenzeitschriften sind Anti-Frauen-Zeitschriften“. Und Diana Fey hat mich vor einigen Tagen auf ein Thema aufmerksam gemacht, dass momentan durch diverse Frauen- und Lifestylemagazine wandert.

Es geht um Liliana Nova, eine der Ex-en unseres Rekordnationalspielers, heute Model. Nun sind einige Fotos von Liliana in heißen Dessous einer amerikanischen Unterwäschefirma aufgetaucht, mit denen Beate Uhse – dort wird diese Wäsche nun vertrieben – ohne Frau Novas Zustimmung wirbt. Wenn es sich denn so verhält, ist die gute Liliana zu Recht verärgert.

Was mich allerdings empört, ist ihre Reaktion auf die Fotos. Soll das jetzt lustig sein,  oder demonstriert sie damit (unbewusst) eine ausgeprägte Körperwahrnehmungsstörung? Jedenfalls bezeichnet sich Frau Nova als einen Wal auf diesen „alten“ Fotos. Und ich wette, das 95% aller Mädchen und Frauen, die das lesen und die Fotos dazu sehen denken: „Wenn so ein Wal aussieht, was bin ich denn dann?!?“

Ich habe mir mal die Zeit genommen und mir Frau Novas Social Media Aktivitäten angesehen. Diese bestehen hauptsächlich aus Fotos, auf denen sie selbst zu sehen ist. Und sie ist ohne Frage sehr hübsch. Sie ist aber auch ohne Frage extrem dürr. Kein Wunder also, dass seit einigen Monaten Magersuchtsgerüchte kursieren, die sie immer mal wieder entnervt zurückweist. Einiges spricht dafür, dass sie eine Körperwahrnehmungsstörung gepaart mit Magersucht hat. Herausfinden und ändern kann sie das nur selbst.

Bezeichnend für unseren gesellschaftlichen Schönheits- und Schlankheitswahn sind jedoch die diversen Reaktionen via Social Media. Einige finden sie zu dünn, viele andere finden sie perfekt. Auf den Punkt gebracht hat es für mich die folgende Aussage: „Du siehst ungesund dünn aus und doch beneide ich dich um deine Figur.“ Dieser Kommentar zeigt, dass gesund sein und „perfekt aussehen“ eigentlich gar nicht mehr möglich ist. Und doch ist es dass, was sich die meisten Mädchen und Frauen heute wünschen.

Ist es da noch verwunderlich, dass die Anzahl der essgestörten Mädchen und Frauen stetig ansteigt?

lebenshungrige Grüße

Simone