Der Begriff Body Dysmorphic Disorder (BDD) bzw. körperdysmorphe Störung (Dismorphophobie) ist die Bezeichnung für krankhaften Schönheitswahn (griech.: dys = un-, miss- und morphe = Gestalt, äußere Erscheinung, sowie phobios = Furcht, Angst “Missgestaltsfurcht“).
Dismorphophobie ist gekennzeichnet durch die obsessive Beschäftigung mit einem eingebildeten oder tatsächlichen körperlichen Makel in der eigenen Person.
Als seelische Störung war Dismorphophobie lange wissenschaftlich umstritten, erstmals erwähnt wurde sie bereits 1891 von Morselli, und tritt erst in den letzten Jahren wieder vermehrt in die Diskussion, vor allem durch die Möglichkeiten der plastischen und kosmetischen Chirurgie.
Zu den Beschreibungsmerkmalen von Dismorphophobie gehören das permanente Überprüfen der „Entstellung“ ein extremes Pflegeverhalten und der Wechsel zwischen intensivem Prüfverhalten oder der totalen Vermeidung des eigenen Anblicks.
Das Selbstwertgefühl hängt dementsprechend bei an Dismorphophobie Erkrankten vom aktuellen Stand des „Makels“ ab. Wichtige Entscheidungen werden davon abhängig gemacht, wie der Zustand ist. Die zeitliche Auseinandersetzung mit dem Problem erreicht meist ein extensives Ausmaß. Schätzungsweise 35% aller Betroffenen denken mehr als 8 Stunden am Tag daran. Morgens gilt ihr erster Gedanke dem eigenen Anblick, abends grübeln sie vor dem Einschlafen darüber nach.
Dementsprechend kann Dismorphophobie ein bedenkliches Ausmaß erreichen.
Die Betroffenen neigen i. d. R. zur Selbstaggression, die in der einfachen Form mit eigenen Therapieversuchen beginnen, so werden z. B. die Akne-Pickel ausgedrückt. Bei schwereren Formen werden z. B. abstehende Ohren mit Sekundenkleber angeklebt, oder die kleine Bauchfalte wird mit einer extremen Diät, die häufig in die Essstörung führt, bekämpft. In schweren Fällen begehen die Betroffenen Selbstmord.
Oftmals wird die Dismorphophobievon sozialer Phobie begleitet.
Geht die Erkrankte auf die Straße, fühlt sie sich permanent angestarrt. Häufig traut sie sich gar nicht mehr aus dem Haus.
Die Möglichkeit einer Therapie besteht zur Zeit aus der Gabe von besonderen Anti-Depressiva (Serotoninaufnahmehemmern) in Kombination mit einer kognitiven Verhaltenstherapie. Die Betroffenen glauben jedoch meist, dass die einzige Behandlungsmöglichkeit darin besteht, den „Makel“ auf Dauer zu beseitigen.
Eine informative Seite zum Thema ist dysmorphophobie.de.