Inspirierende Filme, Bücher, Menschen: wie heißt deine Lieblingsbiografie?

Vor einigen Tagen telefonierte ich mit einer Workshopteilehmerin, die an einem zusätzlichen Telefoncoaching interessiert war. Sie schilderte mir, dass ihre Kinder bereits groß seien und dass sie nie gearbeitet habe. Ihr Essproblem war erst vor einigen Jahren aufgetreten. Aus ihren Schilderungen hörte ich heraus, dass sie sehr auf ihren Mann fixiert war und keine Intention hatte, in irgendeiner Form unabhängiger zu werden. Denn er ermöglichte ihr ein angenehmes Leben und vor allen Dingen ermöglichte ihr dieses Leben die Zeit, mehrere Stunden täglich (zwanghaft) Sport zu machen.

Diese Frau hatte sich bereits während eines Klinikaufenthalts und durch Bücher und Fortbildungen mit sich auseinandergesetzt. Eigentlich keine schlechte Voraussetzung.

Meine Idee war, dass wir uns gemeinsam anschauen könnten, wie sie einen Teil ihre freien Zeit anders gestalten könnte. Ich wollte mit ihr herausfinden, wonach sie eigentlich hungerte. Mich hätte interessiert, warum sich jemand freiwillig in die totale Abhängigkeit begibt. Und ich hätte gerne mit ihr herausgefunden, welche Lebensträume sie bisher noch nicht gelebt hat.

Manchmal können wir (noch) nicht an uns arbeiten

Sie fand diesen Ansatz zunächst gut. Aber ich merkte auch an ihrer Reaktion, dass sie die Idee sehr bedrohlich fand. Und sie sagte mir, dass sie sofort Angst bekäme, nicht mehr genügend Zeit für ihren Sport zu haben. Und obwohl sie schon einige Zusammenbrüche hinter sich hatte und sich vor weiterem Gewichtsverlust fürchtete, meldete sie sich nach unserem ersten Telefonat nicht mehr.

Situationen wie diese erlebe ich häufiger. Frauen die zwischen 30 und 50 Jahre alt sind, eigentlich sehr viel wissen, reden und analysieren können – aber nichts ändern (können).

Ich weiß sehr wohl, dass Veränderung Angst macht.

Aber schon der geniale Albert Einstein sagte:

Der Gipfel des Wahnsinn ist es, auf Veränderung zu hoffen ohne etwas zu ändern.

Für Menschen, die in einer scheinbar sicheren und bequemen Umgebung leben und durch diese stabilisiert werden, ist es häufig schwerer, Veränderung wirklich anzugehen, als für solche, die wirklich ganz unten sind. „Stabilisierte“ Menschen ziehen die Komfortzone „gemütliches Elend“ der Risikozone „Veränderung“ vor.

Vielleicht gehörst Du auch zu den Frauen, die zwar Vieles begriffen haben, und trotzdem nicht aus Ihrem Hamsterrad rauskommen?

Veränderung geschieht in kleinen Schritten

Amerikanische Studien haben herausgefunden, dass wir selbst „die Summe“ der fünf Menschen sind, mit denen wir uns am häufigsten umgeben. Wenn Du den Wunsch hast, etwas zu ändern, aber momentan selbst den kleinsten Schritt in Richtung eigene Veränderung fürchtest, ist es vielleicht ein Weg für Dich, Dich diesen fünf Menschen zu widmen.

Finde zunächst heraus, welche fünf es sind. Und dann entscheide Dich, einen dieser fünf durch einen anderen zu ersetzen. Mit wem hättest Du gerne häufiger zu tun? Wer könnte eine Art „Vorbild“ für Dich sein? Von wem kannst Du etwas lernen? Wer lebt ein authentisches Leben? Wie kannst Du diese Person in den Kreis Deiner „Top Five“ aufnehmen?

Lass‘ Dich inspirieren! Wie heißt deine Lieblingsbiografie?

Dabei geht es nicht in erster Linie um die Essstörung. Denn jede positive Veränderung, die Du in Deinem Leben etablierst, bedeutet gleichzeitig einen Schritt hin zu Dir. Vorbilder – Menschen, die getan haben, war wir gerne tun würden – machen uns den ersten kleinen Veränderungsschritt häufig leichter. Natürlich kannst Du den Kreis Deiner „Top-Five“ auch um solche Menschen erweitern, die Du nicht persönlich kennst, aber bewunderst. Wenn es sich dabei um Berühmtheiten handelt, gibt es sicher eine entsprechende Biografie oder vielleicht findest Du einen inspirierenden Film? Ich bin nach wie vor ein großer Fan von Biografien. Sie machen Mut und zeigen, dass ALLE erfolgreichen Menschen eines gemeinsam haben: Wenn diese Personen in ihrem Leben in einer Sackgasse gelandet sind – sind sie immer wieder aufgestanden, haben weitergemacht und etwas verändert. Und sie haben noch etwas gemeinsam: Sie sind Menschen. Menschen wie Du und ich…

lebenshungrige Grüße

Simone