Challenge: Zehn Tage für mehr Selbstbewusstsein Tag 8

Tag 8

Wahrscheinlich verstehst du wahres Selbstbewusstsein heute anders als zu Beginn dieser Challenge, oder?

Sicherlich hast du verstanden, dass das, was viele unter Selbstbewusstsein verstehen, sich auf Äußerlichkeiten wie Aussehen und Leistung bezieht und somit Abhängigkeit von eben diesen Äußerlichkeiten beinhaltet.

Was ist dein Selbst?

Bist du dir deiner Selbst bewusst? Mit dieser Frage habe ich euch am ersten Tag versucht zu erklären, was es bedeutet, ein gesundes Selbstbewusstsein zu haben.

Wenn es aber nicht unser Aussehen und unsere Leistungen sind, was ist es dann, dieses Selbst?

Es ist der Teil von dir, der deine Gedanken und Gefühle wahrnimmt. Bisher hast du dir durch deine Art des Denkens deine eigene Realität geschaffen. Dass, was du gedacht hast, hast du für die Wirklichkeit gehalten. In dem Moment, in dem du bewusst in der Lage bist, deine Gedanken und die daraus resultierenden Gefühle wahrzunehmen, agierst du mit deinem Selbst. Es ist der Teil von dir, der unabhängig von Alter, Aussehen und Leistungen ist.

Es ist der Teil von der, aus dem z. B. deine sogenannte Intuition hervorgeht oder das „Bauchgefühl“. Diese innere Instanz hat mich zum Beispiel in Momenten der Ruhe immer mal wieder wissen lassen, dass ich irgendwann keine Essstörung mehr haben werde. Dieses Selbst hat mich durchhaltenlassen wenn ich in der Lage war, meine „Gedankensucht“ abzuschalten. Denn während meine Gedanken verzweifelt Karussell gefahren sind und ich immer mal wieder bezweifelt habe, jemals wieder gesund zu werden, hat diese innere Stimme zu mir gesagt: „Du wirst wieder gesund!“

Innere Weisheit

Und ich habe während der letzten Jahre die Erfahrung gemacht, dass diese Instanz, diese innere Stimme, das Selbst, bisher immer Recht gehabt hat.  Daher bedeutet der Satz „Ich habe heute ein gesundes Selbstbewusstsein!“ für mich, zur Ruhe zu kommen, in dem ich z. B. bewusst atme um dann auf diese innere Stimme zu hören. Manchmal bekomme ich gleich eine Antwort, manchmal kommt sie später, unerwartet. Aber sie kommt immer. Und sie hat immer Recht.

Ist unser Gehirn überflüssig?

Heißt das also, dass unsere Fähigkeit denken zu können, überflüssig ist? Nein, natürlich nicht! Wir leben allerdings in einer Gesellschaft, in der das Denken so hoch bewertet wird, dass wir uns nahezu gänzlich damit identifizieren: „Ich denke, also bin ich.“ (Descartes). Es heißt nur, dass wir unsere scheinbaren Wahrheiten hinterfragen müssen und öfters mal in Ruhe „nach Innen“ schauen sollten, wenn  wir ein gesundes Selbstbewusstsein  – und somit ein gesundes Leben – haben wollen. Oder wie es Einstein ausdrückte: Der intuitive Geist ist ein heiliges Geschenk und der rationale Geist ein treuer Diener. Wir haben eine Gesellschaft erschaffen, die den Diener ehrt und das Geschenk vergessen hat.“

Challenge:

Nimm dir 10 Minuten an einem ruhigen Ort und setze oder lege dich entspannt hin. Schließe die Augen und atme drei mal tief ein und wieder aus. Konzentriere dich dabei auf deinen Atem. und lenke ihn in deinen Bauchraum und wieder hinaus.

Lenke dann deine Gedanken bewusst in deine Füße und versuche, sie innerlich zu erfühlen. Erfühle dann deine Waden, Oberschenkel etc.. Wandere durch deinen Körper bis zu deinem Kopf. Wenn du dich dabei ertappst, dass deine Gedanken abschweifen, konzentriere dich einfach wieder auf das entsprechende Körperteil. Wenn du fertig bist, atme noch drei mal konzentriert in deinen Bauch ein und wieder aus und dann öffne die Augen.

Diese Übung bringt dich in deinen Körper zurück und verschafft gleichzeitig dem Gedankenkarussell eine Atempause. 

Nimm dir dann die Personen die dich nerven von Tag 5 noch mal vor. Wenn du z. B. geschrieben hast: “Meine Kollegin nervt mich weil sie so neugierig ist” ändere den Satz in “Ich nerve andere manchmal weil ich so neugierig bin” und/oder in “Ich nerve mich manchmal selbst, weil ich so neugierig bin”

Wie viel Wahrheit steckt in diesen neuen Sätzen?

Wenn uns an anderen Menschen etwas stört, hat das immer auch mit uns selbst zu tun…

lebenshungrige Grüße

Simone