Mein Vorsatz für 2015? Keine guten Vorsätze!

2015 ist fast schon wieder drei Wochen alt.

Daher wette ich, dass ein Großteil all der guten Vorsätze die gefasst wurden, mittlerweile am Alltag gescheitert sind. Und zwar mit dem Ergebnis, dass die Vorsätze-Fasserin sich mies fühlt, weil es scheinbar auch in dem noch vor einigen Wochen so frisch und verheißungsvoll vor uns liegenden 2015 wieder nicht klappt.

Vorsätze fassen ist nicht schwer, Vorsätze einhalten um so mehr!

Neues Jahr, neues Glück, oder?

Und dieses Mal muss es doch einfach besser werden. Du könntest doch so viel mehr erreichen!

Es mangelt dir doch nur an Willenskraft, du brauchst eben ausgeklügeltere Pläne, straffere Kalender, ambitioniertere Ziele, oder?

Warum Vorsätze zum Scheitern verurteilt sind

Das blöde an den Vorsätzen ist ja, dass sie leicht zu planen aber schwer umzusetzen sind.

Und warum?

  • Weil Vorsätze oft übertrieben perfektionistisch und somit unrealistisch sind.
  • Oder, weil die Vorsätze der falsche “Lösungs-Ansatz” für das bestehende “Problem” sind.
  • Vielleicht auch, weil es dein Anspruch ist, dich von jetzt bis in alle Ewigkeit an deine Vorsätze zu halten…

Es liegt nicht an dir, es liegt an den Vorsätzen

Nehmen wir einmal an, du hast dir für 2015 fest vorgenommen, deine Essprobleme hinter dir zu lassen. Und dann ist auf einmal der erste “normale” Tag im neuen Jahr da und du reagierst mit deiner bewährten “Überlebensstrategie” Essstörung. Das neue Jahr hat angefangen, du warst ambitioniert, die Vorsätze waren da, und doch…

Es ist wieder passiert.

Und du machst dich fertig und verurteilst dich für deine scheinbar fehlende Willenskraft. Und all diese Schuld- und Schamgefühle bringen deinen Selbsthass wieder zum Vorschein. Und um diese schmerzhaften Gefühle zu ertragen, “brauchst” du einen weiteren Rückfall als kurzfristiges Betäubungsmittel.

Natürlich ist es ein gesunder Wunsch, seine Essstörungen hinter sich zu lassen. Nur dein Anspruch und die Art der Umsetzung ist meist ungesund. Du kannst nicht von dir erwarten, dass du dich vom einen auf den anderen Tag anders als gewohnt verhalten kannst, nur, weil die Jahreszahl plötzlich eine andere ist.

Wahre Veränderung beginnt mit Akzeptanz

Mein Vorsatz für 2015? Keine guten Vorsätze!

  1. Ich möchte die Realität weiterhin versuchen anzunehmen, sie sein lassen können, da ich sie sowieso nicht ändern kann.
  2. Ich möchte mich fragen, ob meine Wünsche und Ziele tatsächlich meine eigenen sind und ob sie realistisch sind.
  3. Ich möchte mich interessiert beobachten ohne mich zu bewerten. Und zwar immer nur für den Moment.
  4. Ich möchte mir die Freiheit erlauben, morgen das Gegenteil von heute zu denken, denn Wachstum bedeutet Veränderung.
  5. Und wenn ich all das mal nicht möchte, dann ist es auch in Ordnung, weil, siehe 1.

Ich wünsche dir von Herzen ein akzeptables 2015. Tag für Tag. Von Moment zu Moment!

Wie machst du das mit den guten Vorsätzen?