Challenge: Zehn Tage für mehr Selbstbewusstsein Tag 6

Tag 6

Frauen mit mangelndem Selbstbewusstsein suchen im Außen – bei anderen Menschen oder durch mehr Leistung – was sie nur in sich selbst finden können. Die schlechte Nachricht ist: Weder das idealste Idealgewicht noch der allerbeste Studienabschluss und auch nicht der traumhafteste Traumprinz werden dir länger als ein paar Tage zu mehr Selbstbewusstsein verhelfen. Du gute Nachricht ist: Du hast schon alles was du brauchst – und zwar in dir.

Selbstbewusstsein heißt, im JETZT leben

Frauen mit wenig Selbstbewusstsein kämpfen jeden Tag. Sie kämpfen gegen die Realität. Während sie damit beschäftigt sind, sich – je nach Stimmungslage – eine bessere Zukunft zu erträumen, frustriert in einer Denkschleife zu hängen oder der ach so guten Vergangenheit hintertrauern, versäumen sie alles was sie haben und brauchen: Das JETZT!

Wir alle haben in der letzten Woche mehr Selbstbewusstsein erlangt. Denn wir haben uns damit auseinandergesetzt, wie wir ticken und warum wir ticken wie wir ticken. Wir alle haben letzte Woche zumindest teilweise begriffen, das gar nicht wir das Problem sind, sondern dass, was wir denken und für real halten. Auf Grund unserer Geschichte interpretieren wir eine Situation und glauben dann, dass sie der Wahrheit entspricht. Unsere Betrachtungsweise ist also eine Interpretation, die uns – wie im folgenden Beispiel – entweder nutzen oder schaden kann:

Leonie (21) ist total gestresst. Erst streikt im Hostel bei ihrer Kreditkarte das Lesegerät, dann baut ihre Freundin Mia (20) auf dem Weg zum Flughafen fast einen Unfall und jetzt hat das Flugzeug auch noch fast zwei Stunden Verspätung. So eine Pechsträhne, typisch, dass ihr das wieder passiert. Ob sie überhaupt in das Flugzeug einsteigen soll?!?

Mia ist total gut drauf. Sie konnte ihrer Freundin Leonie aushelfen und die Rechnung im Hostel mit ihrer Kreditkarte begleichen. Und dann hat sie auf der Autofahrt auch noch so schnell und gut reagiert, dass sie einen Unfall vermeiden konnte. Weil das Flugzeug Verspätung hat, kann sie noch in aller Ruhe zollfrei einkaufen gehen. Bei so viel Glück bekommen sie heute im Flugzeug bestimmt auch noch die besten Plätze!?!

Unterscheiden können heißt Selbstbewusstsein haben

Letztlich funktioniert das Leben doch für uns alle gleich: Es gibt Dinge die wir ändern können und Dinge, die wir nicht ändern können. Die Kunst ist, beide von einander unterscheiden zu können. Und dann geht es darum, nicht ständig gegen die Dinge, die wir nicht ändern können, zu kämpfen. Bzw. die Dinge, die wir ändern können, ggf. auch zu ändern.

Beispiel: Wetter

Du willst Spazierengehen und plötzlich fängt es an zu regnen.

Du kannst dich stundenlang über das Wetter aufregen, aber es wird sich nicht deinetwegen ändern.

Du kannst Plan B wählen und dich stattdessen gemütlich mit einem Buch in die Badewanne legen.

Oder du ziehst Regenkleidung an und genießt einen ordentlichen Pfützenspaziergang. Wie früher, als du klein warst.

Ändere die Situation, oder die Einstellung zu der Situation

Okay, das Wetterbeispiel ist relativ leicht. Aber wie entscheidest du bei schwierigeren Situationen, ob du sie hinnehmen oder etwas ändern solltest? Wie verhältst du dich zum Beispiel, wenn du eine Essstörung hast, die du aber nicht haben möchtest. Kannst du etwas dagegen tun? Ja, kannst du. Du kannst aufhören, dagegen zu kämpfen. Die Wahrheit ist, dass du gerade eine Essstörung hast. Und wer sich mit der Wahrheit anlegt, der verliert immer sagt Byron Katie. Heißt aufhören zu kämpfen Kapitulation? Ja! Heißt Kapitulation, dass du dich damit abfinden musst, für den Rest deines Lebens eine Essstörung zu haben? Nein! Es heißt nur, dass du aufhörst, dich mit der Realität anzulegen. Und jetzt kannst du anfangen, dir die Ursachen der Essstörung anzuschauen und step by step die Dinge ändern, die du ändern kannst.

Deine bisherige Wahrheit lautete: Die ES ist schlecht, sie muss weg, dann wird alles besser. Aber sie ging nicht weg. Das ist die Realität. Dagegen kommst du nicht an. Aber du hast die Möglichkeit, deine Einstellung zur Essstörung zu hinterfragen. Oder anders ausgedrückt: Du kannst dein Denken ändern, die Sicht der Dinge.

Und in dem Moment, wo du das bewusst tust, werden sich auch deine Gefühle ändern und du verlässt dein Opferdasein. Du gewinnst Selbstbewusstsein!

Call to Action:

Gehe zurück zu den Sätzen, mit deinen sogenannten Schwächen, die du an Tag zwei aufgeschrieben hast.

Nimm dir den ersten Satz vor und beobachte, wie du dich fühlst, wenn du den Satz liest. Schreibe es auf.

Überlege dann, wie du dich bisher verhalten hast, weil du glaubst, dass du diese Schwäche hast und schreibe es auf.

Schreibe dann auf, wie du dich möglicherweise fühlen und verhalten würdest, wenn du deine sogenannte Schwäche nicht als Schwäche sehen würdest.

lebenshungrige Grüße

Simone