Anita Johnston: “Die Frau, die im Mondlicht aß” Hilfe durch Märchen und Mythen

Anita Johnston:

„Man kann unmöglich die Ursachen von Essstörungen diskutieren, ohne danach zu fragen, was es heißt, als Frau in der heutigen Gesellschaft zu leben. Umfragen haben ergeben, dass es amerikanischen Frauen wichtiger ist dünn zu sein, als geliebt zu werden und dass die meisten dreizehnjährigen Mädchen mit ihrem Körper unzufrieden sind.“ schreibt die Therapeutin Anita Johnston im Kapitel „Weibliche Kraft: Die Ursache des Hungers“ in ihrem Buch Die Frau, die im Mondlicht aß: Ess-Störungen überwinden durch die Weisheit uralter Märchen und Mythen. (Affiliate-Link zu Amazon.de) Und damit hat sie einen wichtigen Punkt angesprochen. Denn auch in Deutschland sind deutlich mehr Mädchen und Frauen von Essstörungen betroffen als Jungen und Männer.

Unterdrücken Essstörungen die innere Weiblichkeit?

Weiter schreibt Anita Johnston „Die Epidemie der Essstörungen unter Frauen ist eindeutig eine Folge des Ungleichgewichts zwischen dem Weiblichen und dem Männlichen in unserer Gesellschaft und uns selbst. … Frauen, die unter Essstörungen leiden haben häufig einen zu dominanten männlichen Aspekt, der beständig versucht, ihre innere Weiblichkeit zu beherrschen. … Daher ist ihr Leben voller Aktivitäten, Pflichten und endloser Listen von Dingen, die erledigt werden müssen. Augenblicke der Tagträumerei, der Entspannung und Ruhe werden als Zeitverschwendung verdammt und gemieden.“ Das erklärt für mich noch mal, warum vielen Programm-Teilnehmerinnen das wöchentliche Treffen mit sich selbst so schwer fällt, bzw. dieses Date häufig als unwichtig abgetan wird.

„Die Gesundung von Essstörungen erfordert den bewussten, zielstrebigen Versuch, unsere weibliche Seite wiederzugewinnen, damit die männliche Seite wieder ins Lot gerät.“ meint Anita Johnston.

Anita Johnston über die Weisheit von Märchen und Mythen

Wie wir es schaffen können, wieder ins Lot zu geraten und die Essstörung damit überflüssig machen, erklärt Anita Johnston in den weiteren Kapiteln. Dabei geht es um wichtige Themen wie Selbstüberprüfung, Hunger als Metapher, Beziehungen, Macht, Intuition, Mutter als Archetyp, Selbstwertgefühl, Heilung usw.

In jedem Kapitel verdeutlicht Anita Johnston ihr Anliegen durch „die Weisheit uralter Märchen und Mythen.“ Sie zeigt auf, was diese Geschichten heute für uns bedeuten und wie wir von dieser Weisheit profitieren können.

Endlich mal ein Buch, dass auf dem schmalen Grat zwischen steriler physischer Theorie und der emotionalen Sichtweise betroffener Frauen zu balancieren scheint. Die eigentlichen Beweggründe, welche Frauen in diesen Sumpf der Essstörungen treibt, werden dort zu meinem großen Erstaunen erstmals wirklich getroffen. Ich fand mich bzw. meine Gefühle in fast jeder Zeile dieses bemerkenswerten Buches, welches mich zu Tränen rührte, wieder. Zum ersten Mal erkannte ich mich selbst. Erkannte meinen wahren Hunger. Meinen emotionalen Hunger.

steht in einer Rezension bei Amazon.

Und ja – das Buch von Anita Johnston hat einen ungewöhnlichen Ansatz – aber es ist absolut empfehlenswert, wenn man sich mit seinen Essstörungen ehrlich auseinandersetzen will.

Wie gefällt dir “Die Frau, die im Mondlicht aß” von Anita Johnston?

lebenshungrige Grüße

Simone